Mehr Infos
Inhaltsverzeichnis

Bedeutung und Wirkung von Entschuldigungen

Das Wort Entschuldigung bedeutet, sich einer Schuld zu entledigen oder von ihr zu befreien.
Entschuldigungen gehören in die Kategorie unserer Umgangsformen und drücken Mitgefühl oder Höflichkeit aus für eine Situation, die für die andere Person oder ein bestimmter Sachverhalt als unangemessen, übergriffig oder schädigend empfunden wird.
Das Gegenüber hat die Möglichkeit, die Entschuldigung anzunehmen oder abzulehnen.
Oftmals wird die Entschuldigung durch Gesten wie Umarmung oder Händedruck unterstrichen und ist damit „aus der Welt geschafft“.

Beispiel aus Höflichkeit: „Entschuldigung, darf ich kurz stören?“
Beispiel aus Mitgefühl: „Es tut mir leid, dass ich sie angestoßen habe und sie gefallen sind!“

Was kannst Du statt Entschuldigung sagen?

Auf der Hawkins-Skala stehen Schuld und Scham auf der untersten Stufe.
Für eine Meinung oder Vorstellung musst Du Dich nicht ent-schuldigen oder rechtfertigen – jeder hat seine persönliche Sichtweise auf das Leben, bestimmte Dinge oder andere Menschen aus seinem aktuellen Bewusstseinszustand heraus.

Tipp zum Weiterlesen: Selbstbewusstsein

Erst wenn Du selbst spürst, Du stösst immer wieder an Grenzen im zwischenmenschlichen Bereich, dann sprechen wir von einschränkenden Glaubenssätzen oder Verhaltens- und Beziehungsmustern.

Dann macht es Sinn, einen guten Coach zu kontaktieren oder auch mal den eigenen Freundeskreis dazu zu befragen. Wenn der „blinde Fleck“ erkannt und aufgelöst wird, können wir wir wieder „klar“ sehen.

Du könntest also auch stattdessen sagen: Ich bitte um Nachsicht, um Dein Bedauern über das eigene Verhalten ausdrücken. Du drückst Deinem Gegenüber ehrliche Trauer über Dein unglückliches Verhalten in einer bestimmten Situation aus.

  • Es tut mir leid
  • Ich bitte um Nachsicht
  • Ich bedauere
  • Bitte verzeihe
  • Sorry
  • Bitte vergib mir

Warum sind Entschuldigungen mutig?

Du zeigst Dich verletzlich und indem Du Dir eingestehst, dass Du etwas bedauerst, was Du getan oder gesagt hast. Damit zeigst Du Stärke und übernimmst dafür Verantwortung. Mut, über Deinen eigenen Schatten zu springen und auf einen Menschen – vielleicht sogar Deinen Soulmate – zuzugehen.

Tipp zum Weiterlesen: Selbstverantwortung

Für eine erfüllte Beziehung ist verzeihen bzw. vergeben unerlässlich.
Loslassen von alten, vergangenen Konflikten, um wieder zueinander zu finden und gemeinsam weiterzugehen.

Erst wenn der Raum dafür da ist, einander wieder neu zu begegenen, kann die Verbindung gestärkt werden. Häufig sogar genau wegen dieses Konfliktes – und die Verbindung wird noch inniger und liebevoller.
Ihr werdet Euch dadurch wieder bewusst darüber, wie wertvoll dieser Mensch ist, der das Leben an Eurer Seite verbringt.

Besonders Menschen mit Bindungsangst haben Tendenzen, sich zurückzuziehen oder Konflikten aus dem Weg zu gehen. Wenn Du ein paarmal diese Erfahrung machst, dass Dein Partner:in über längere Zeit nicht an deiner Seite ist, kann die Liebe dadurch wieder neu entfachen und Du bist dann bei einem erneuten Konflikt eher bereit, Deine Selbstverantwortung zu übernehmen und in die Kommunikation zu gehen, statt erneut wegzulaufen, Nähe- und Distanzverhalten.

Tipp zum Weiterlesen: Kommunikation in Beziehungen

Umarmendes Paar

8 Tipps für aufrichtige Entschuldigungen

Richtiger Zeitpunkt

Warte nicht zu lange mit einem Gespräch, sonst zieht sich der andere womöglich komplett zurück oder stellt Eure Beziehung in Frage.
Wenn Du auf das Gegenüber zugehst, zeigst Du damit echtes Interesse an Verbindung und dass Dir diese Angelegenheit wichtig ist und am Herzen liegt. Das ist mutig, zeugt von Größe und Selbstbewusstsein und Du signalisierst damit, dass Du bereit bist, Deine Selbstverantwortung für Deine Worte und Taten zu übernehmen.

Angst vor Ablehnung

In verhärteten Konfliktsituationen kann eine aufrichtige Entschuldigung, den Weg zur Versöhnung bereiten.

Manche haben Angst davor, sich zu entschuldigen, weil sie das fälschlicherweise als Schwäche empfinden.
Dabei ist es genau das Gegenteil: Wer den Mutaufbringt, über seinen Schatten zu springen, Verantwortung zu übernehmen und eigene Fehler zu reflektieren, zeigt wahre Stärke.
Sei also mutig und wage den ersten Schritt, denn nur so kannst Du wieder echten Kontakt zu dem Menschen herstellen, der Dir wirklich am Herzen liegt.

Spreche in Ich-Botschaften

Sprich über Deine Gefühle und Emotionen, in Bezug auf den Konflikt oder den Sachverhalt.
Sei dabei achtsam und kommuniziere ruhig und klar, drücke Deine Gefühle aus, ohne Vorwürfe.

Was genau ist aus Deiner Sicht passiert und was genau bedauerst Du daran?

Manchmal reicht eine verbale Entschuldigung nicht aus.
Du kannst zusätzlich eine Wiedergutmachung wählen, wie beispielsweise eine Einladung zum Essen oder wenn es um Deinen Soulmate geht, ein Geschenk oder eine Überraschung planen, die Dein Gegenüber sehr freuen wird.

Liegendes Paar, was sich im Arm hält.

6 Schritte für Entschuldigungen

  1. Benne das Versehen, die Unachtsamkeit
  2. Übernimm Verantwortung – ohne Ausreden
  3. Bestärke die Entschuldigung durch Worte wie „es tut mir leid!“
  4. Biete Wiedergutmachung an bzw. Verhaltensänderung
  5. Sei dabei konkret, was Du veränderst bzw. wie Du damit in Zukunft umgehst
  6. Setze das Versprechen in die Tat um, sonst wirst Du unglaubwürdig und minderst Dein Selbstvertrauen

Wichtig: Du musst nicht den kompletten Konflikt oder die Situation auf Dich nehmen wie ein „Sündenbock“, sondern Deinen Anteil der Situation.

Reflektiere Dein Verhalten

Selbstreflexion ist ein wesentlicher Bestandteil in erfüllten Beziehungen. Dadurch kannst Du nach einem Streit beschreiben, wie Du Dich in der Situation gefühlt hast und welches Bedürfnis hinter Deinem Verhalten stand.

Beispiel: Ich fühlte mich von Dir nicht gesehen, weil Du so abwesend warst, deshalb wurde ich gereizt.
Eigentlich war ich traurig, denn mir fehlte das Gefühl von Nähe.

Tipp zum Weiterlesen: Emotionen regulieren

Verändere etwas

Eine Entschuldigung bedeutet wenig, das sind erstmal nur Worte – eine Entschuldigung zählt erst, wenn Du die Absicht hast, auch Dein Verhalten zu verändern.
Die Frage ist: Was machst Du in Zukunft anders, dass Dir das Gleiche nicht nochmal passiert?
Beim ersten Mal ist es ein Versehen, beim zweiten Mal eine Entscheidung und keine Panne mehr, sondern ein Verhaltens- und Beziehungsmuster.
Schlage also einen konkreten Plan vor, dass Dir der Ausrutscher in Zukunft nicht nochmal widerfährt.

Wichtig: Das Gesagte muss von Herzen kommen, sonst minderst Du Dein Selbstbewusstsein.

Erkenne Grenzen an

Oftmals wurden Grenzen überschritten, wenn man mit jemanden in einen Konflikt gerät. Sowohl in Beziehungen, Freundschaften oder im familiären Bereich.
Vereinbarungen wurden nicht eingehalten oder Werte und Vertrauen verletzt.
Jemand wurde laut oder ausfallend, Lügen, Ghosting, Gashligting.

Tipp zum Weiterlesen: Toxische Beziehungen

Wähle die richtige Form für die Entschuldigung

Im beruflichen Kontext reicht oft schon eine Email.
Im zwischenmenschlichen Bereich solltest Du sobald wie möglich das persönliche Gespräch suchen.
Die Wortwahl in der Ich-Form wählen, Dein Bedauern ausdrücken sowie eine Verhaltensänderung für die Zukunft vorschlagen. Welche Grenze wurde überschriftten und wie handhabt ihr das in Zukunft?
Vielleicht braucht es noch eine liebevolle Wiedergutmachung, die sagt: „Ich habe verstanden.“

Fazit einer Entschuldigung

Eine Entschuldigung ist ein erster Schritt, um nach einem Konflikt verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen.
Du machst Du eine Versöhnung möglich, wenn Du Dich wirklich aufrichtig entschuldigtst und Dein Herz dabei öffnest. Du zeigst Deinem Gegenüber, dass er Dir wichtig ist und dass Du Interesse daran hast, den Konflikt zu klären, die Situation zu verstehen und die Beziehung zu stärken.

Du benötigst Unterstützung bei einem aktuellen Konflikt?
Vereinbare Dir gern ein kostenfreies 30-minütiges Gespräch mit mir: Freiheits-Call

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert