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Was sind Verhaltensmuster?

Ein Ver­hal­tens- und Bezie­hungs­mus­ter ist eine hart­nä­cki­ge, sich wie­der­ho­len­de Ange­wohn­heit, die nach dem Beloh­nungs­prin­zip funk­tio­niert und einen bestimm­ten Aus­lö­ser hat. 

Aus Sicht der Psy­cho­lo­gie beschreibt ein Ver­hal­tens- und Bezie­hungs­mus­ter eine Abfol­ge von auf­ein­an­der fol­gen­den Ver­hal­tens­wei­sen in bestimm­ten Situa­tio­nen oder sozia­len Inter­ak­tio­nen, die sich in einer bestimm­ten Art und Wei­se wie­der­ho­len (Reak­ti­ons­ket­te).

Der Ursprung liegt in den 5 psy­cho­lo­gi­schen Grund­be­dürf­nis­sen.

Oft stre­ben Men­schen nach Sicher­heit.
Bei­pi­els­wei­se häu­fig die­sel­ben Gerich­te kochen, sich mit den glei­chen Men­schen tref­fen oder den­sel­ben Arbeits­weg neh­men.

Unser Gehirn/ Ver­stand schal­tet dann auf „Auto­pi­lot“ und sug­ge­riert uns eine schein­ba­re Sicher­heit. Oft erleich­tern sie auch unser All­tags­le­ben, damit wir pla­nen kön­nen. 

Bei­spiels­wei­se blei­ben wir oft in einem Job, in dem wir uns “sicher” füh­len oder in der Bezie­hung, wo wir wis­sen “was wir haben”. Wir blei­ben in der Umge­bung, in der wir uns aus­ken­nen usw.

Die­se ver­meint­li­che Sicher­heit ist aller­dings nur eine Illu­si­on des Gehirns, denn es kann sich jeder­zeit von Außen etwas ver­än­dern. Das haben die meis­ten von uns schon erlebt.

Die­se Illu­si­on hält Dich also mög­li­cher­wei­se davon ab, Dein Leben so zu gestal­ten, wie es sich Dein Poten­zi­al für Dich wünscht.

Feh­len­des Selbst­ver­trau­en (Urver­trau­en) wird oft mit einem Ver­hal­tens­mus­ter kom­pen­siert, um die Emo­ti­on, die sich dahin­ter ver­birgt nicht füh­len zu müs­sen (Stress, Wut, Ärger, Trau­er). Also wird das Ursprungs­ge­fühl mit einem bestimm­ten Ver­hal­ten über­deckt.

Die­ses Ver­hal­ten ist mit einer posi­ti­ven, oft kurz­fris­ti­gen Aus­wir­kung ver­bun­den, daher wird sie von uns unbe­wusst oder bewusst wie­der­holt. Die­ses Ver­hal­ten steht im engen Zusam­men­hang mit dem Selbst­be­wusst­sein.

Destruk­ti­ve Ver­hal­tens­mus­ter kön­nen sein: Über­mä­ßi­ges Shop­ping, Gedan­ken­ka­rus­sell, Rau­chen.

Über­mä­ßi­ges Shop­ping: Syl­via hat Stress an ihrem Arbeits­platz. Sie lenkt sie sich häu­fig direkt nach Arbeits­schluss mit über­mä­ßi­gem Shop­ping ab.

Gedan­ken­ka­rus­sell: Meist sind es destruk­ti­ve Gedan­ken, die die­ses Karus­sell bei Patrick immer wie­der am Lau­fen hal­ten. Das Den­ken resul­tiert aus einem man­geln­dem Selbst­wert und aus ein­ge­fah­re­nen Denk­mus­tern und Glau­bens­sät­zen, die sich über meh­re­re Jah­re gebil­det haben. Die Stär­kung des Selbst­ver­trau­ens hilft Patrick dabei, die­se destruk­ti­ven Gedan­ken abzu­stel­len.

Rau­chen: Der Rau­cher Chris­ti­an emp­fin­det nach der Ziga­ret­te ein Gefühl der kurz­fris­ti­gen Ent­span­nung (posi­ti­ve Aus­wir­kung). 
Nach eini­gen Minu­ten ver­fliegt die­se Wir­kung und es folgt wenig spä­ter sei­ne nächs­te Ziga­ret­te, bis es zu einer per­ma­nen­ten Ange­wohn­heit wird.

Um aus die­sen destruk­ti­ven Ver­hal­tens­mus­tern aus­zu­stei­gen dür­fen wir uns zunächst gut ken­nen­ler­nen und bewusst machen, wel­che Glau­bens­sät­ze und wel­che Aus­lö­ser hier zu Grun­de lie­gen.

Wis­sen­schaft­ler stell­ten fest, dass die­se Mus­ter oft zur glei­chen Zeit oder am sel­ben Ort auf­tre­ten. 

Dies Infor­ma­ti­on erleich­tert Dir die Erkennt­nis, so ein Mus­ter schnel­ler zu erken­nen. 

Sei mit­füh­lend, gebe Dir Zeit für Ver­än­de­rung und gehe lie­be­voll mit Dir um. Durch Hin­ter­fra­gen und Selbst­re­fle­xi­on die­ser Ver­hal­tens­wei­sen kommst Du auto­ma­tisch Dei­nem ver­steck­ten Poten­zi­al näher und es setzt jede Men­ge Ener­gie und Selbst­be­wusst­sein frei.

7 Methoden zur Veränderung von Verhaltensmustern

1. Glaubenssätze auflösen

Unse­re Gedan­ken und Über­zeu­gun­gen beein­flus­sen unser Ver­hal­ten und unse­re Ergeb­nis­se. 
Löst Du ein­schrän­ken­de Mus­ter auf, ver­än­dert sich lang­fris­tig auch Dein Ver­hal­ten und Dei­ne Außen­welt.

Tipp zum Wei­ter­le­sen: Was sind Glau­bens­sät­ze

2. Visualisiere Dein Ziel

Nut­ze Dei­ne Vor­stel­lungs­kraft und visua­li­sie­re Dei­ne Vor­stel­lun­gen und Bil­der von Dei­nem Ziel. 

Über­neh­me wie­der die Ver­ant­wor­tung für Dei­ne Gefüh­le und beein­flus­se dadurch Dei­ne Rea­li­tät.

  • Wel­ches Ver­hal­ten möch­test Du ver­än­dern?
  • Hal­te die­sen Wunsch klar und schrift­lich fest
  • War­um möch­test Du das Ver­hal­ten ver­än­dern?
  • Visua­li­sie­re Dein Ziel und nut­ze die Kraft Dei­ner Vor­stel­lung mit allen Sin­nen oder erstel­le Dir ein Visi­on Board.

3. Informiere Deine Bezugspersonen

Damit Dich Dei­ne Bezugs­per­so­nen in Dei­nem neu­en Ver­hal­ten unter­stüt­zen kön­nen und damit Du nicht in alte Mus­ter zurück­fällst, invol­vie­re sie in Dei­nen Plan und bit­te sie um Mit­hil­fe.

4. Belohnung

Beloh­ne Dich, wenn Du das alte Ver­hal­tens­mus­ter durch­bro­chen und die neue Gewohn­heit inte­griert hast, so dass Du sie mit posi­ti­ven Asso­zia­tio­nen auf­lädst. So wird das Gehirn/ Ver­stand aus­ge­trickst und Du moti­vierst Dich selbst.

5. Vertrag mit Dir selbst

Set­ze schrift­lich einen Ver­trag auf, indem Du genau fest machst, in wel­chem Zeit­raum Du etwas ver­än­dern möch­test. Wel­che Her­aus­for­de­rung Du Dir auf­stellst oder was Du Dir für eine Beloh­nung erfül­len möch­test. Du unter­schreibst mit Datum und Unter­schrift, damit es einen offi­zi­el­len Cha­rak­ter hat. Zur Moti­va­ti­on kannst Du Dir den Ver­trag in der Wohnung/am Spie­gel auf­hän­gen.

6. Suche Dir Vorbilder

Wer in Dei­nem Umfeld ist ein Vor­bild für Dich und was macht die­ser Mensch anders? Befra­ge die­sen Men­schen und las­se Dich auf neue Per­spek­ti­ven ein. Jeder Mensch sieht die Welt durch sei­ne ganz eige­ne „Bril­le“.  Las­se Dich von ande­ren Men­schen inspi­rie­ren.

7. Kleine Schritte

Über­for­de­re Dich nicht. Sei mit­füh­lend mit Dir und las­se das neue Ver­hal­ten zu Dei­ner neu­en täg­li­chen Rou­ti­ne wer­den. 

Die neu­ro­na­len Netz­wer­ke im Gehirn benö­ti­gen durch­schnitt­lich 21 Tage, um sich an Ver­än­de­run­gen zu gewöh­nen. 
Im Durch­schnitt dau­ert es ca. 2 Mona­te — 66 Tage, bis eine Gewohn­heit zu einer auto­ma­ti­sier­ten Ver­hal­tens­wei­se wird. 


Was sind Beziehungsmuster?

In der huma­nis­ti­schen Psy­cho­the­ra­pie geht es zen­tral um das Erkun­den und Trans­for­mie­ren gene­ra­li­sier­ter Bezie­hungs­mus­ter die uns ein­schrän­ken. 
Es geht dabei auch um den Kon­takt mit ande­ren Men­schen und um die Art und Wei­se, wie ein Mensch auf sich selbst, sei­ne Iden­ti­tät, sei­ne Über­zeu­gun­gen etc. reagiert. 

Vie­le unbe­wuss­te Bezie­hungs­mus­ter bestehen aus Gewohn­hei­ten, die die Selbst­re­gu­la­ti­on und den sozia­len Umgang regeln und sie lau­fen auto­ma­ti­siert ab, ohne dass wir dar­über nach­den­ken. 

Bezie­hungs­mus­ter haben Ihren Ursprung häu­fig in der Kind­heit. Wir ler­nen und imi­tie­ren das Modell unse­rer Eltern und deren Grund-Über­zeu­gun­gen: Glau­bens­sät­ze

Die­se Grund­la­gen bil­den die Bezie­hungs- und Ver­hal­tens­mus­ter und Über­zeu­gun­gen in unse­rem Erwach­se­nen­le­ben. So wie wir selbst auf­ge­wach­sen sind, das ist für uns das „Nor­mal“ unser Stan­dard.

Oft über­neh­men Men­schen unbe­wusst das Schick­sal ihrer Eltern und ver­hal­ten sich unbe­wusst ähn­lich, indem sie sich mit einem Eltern­teil iden­ti­fi­zie­ren. Auch wenn Kin­der aus unter­schied­li­chen Grün­den früh Ver­ant­wor­tung über­neh­men muss­ten, kann das schnell über­for­dern.

Du könn­test Dir also ein­mal die Fra­ge stel­len:

  • Wo ähnelt mei­ne Ver­hal­tens­wei­se der mei­ner Eltern?

Unse­re klas­si­sche Kon­di­tio­nie­rung (Kon­di­tio­nier­tes Denken/ Gene­ra­li­sie­rungs­pro­zes­se) erfolg­te durch unse­re Eltern, Leh­rer, Social Media etc. 

Als klas­si­sche Kon­di­tio­nie­rung bezeich­net man in der Lern­psy­cho­lo­gie den Vor­gang bei dem sich ein Mensch eine bestimm­te Ver­hal­tens­wei­se durch einen Lern­pro­zess aneig­net. 

Beispiele für destruktive Verhaltens- und Beziehungsmuster in Partnerschaften

Es wer­den also Reak­tio­nen auf bestimm­te Rei­ze gelernt, die auf natür­li­che Wei­se kei­ne Reak­ti­on her­vor­ru­fen wür­den (Reiz-Reak­ti­ons-Theo­rie nach Paw­low).

Bei­spie­le aus dem All­tag: 
https://www.helpster.de/klassische-konditionierung-beispiele-aus-dem-alltag_114237

Dar­aus ent­ste­hen als Kind bestimm­te Ver­hal­tens­wei­sen und wie es damit umgeht. 

  • Wel­che Ver­hal­tens­wei­sen waren als Kind für mich wich­tig, um Lie­be und Auf­merk­sam­keit zu bekom­men?
  • Wel­che Ver­hal­tens­mus­ter habe ich noch heu­te und die­nen sie mir noch?

Kom­me nun wie­der zurück ins „hier und jetzt“ und fra­ge Dich ein­mal:

  • Wel­che Grund Über­zeu­gung, Glau­bens­sät­ze könn­te jemand haben, der ein bestimm­tes The­ma immer wie­der­holt? 

Men­schen, die ihr eige­nes Ver­hal­ten nicht reflek­tie­ren, wie­der­ho­len unbe­wusst Ihre Bezie­hungs­mus­ter in jeder neu­en Bezie­hung und gelan­gen irgend­wann zu gene­ra­li­sier­ten Über­zeu­gun­gen wie: 

„Es liegt an den Männern/ Frau­en“ oder „Ich gera­te immer an den/die Fal­schen.“ 

Neh­me die Selbst­ver­ant­wor­tung wie­der in Dei­ne Hän­de und fin­de den Mut Dei­ne Gewohn­hei­ten zu über­win­den. 

Ler­ne Dich selbst bes­ser ken­nen und ver­ste­hen und ent­de­cke Dein Poten­zi­al.

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4 Schritte zur Auflösung von Beziehungsmustern

1. Schritt: Wahrnehmen der Situation

Nimm die Situa­ti­on und die Begeg­nun­gen mit ande­ren Men­schen bewusst wahr:

  • Was genau löst nega­ti­ve Emo­tio­nen in mir aus?
  • Was genau ist gesagt wor­den, was mich auf­wühlt?
  • Wie habe ich dar­auf reagiert?

Füh­le, was in Dir pas­siert. Ver­än­de­re und bewer­te nichts und dann spü­re, wel­che inne­ren Türen auf­ge­hen.

2. Schritt: Analyse der Situation

  • Was genau war der inne­re Aus­lö­ser für mei­ne Reak­ti­on?
  • Wie habe ich dar­auf im Außen reagiert?

Blei­be dabei in der Beob­ach­ter­po­si­ti­on und las­se Dich nicht erneut in die Emo­ti­on her­ein­zie­hen. Alter­na­tiv zie­he hier­für einen
guten Coach hin­zu.

3. Schritt: Erforsche die Hintergründe

  • War­um habe ich so reagiert?

Hier geht es um den Ursprung der Emo­ti­on. Wel­ches unan­ge­neh­me Gefühl steckt dahin­ter, dass ich es von die­ser auto­ma­ti­sier­ten Reak­ti­on über­de­cken muss?
Häu­fig ist sie in der Kind­heit ent­stan­den. Schaue in Dei­ne Ver­gan­gen­heit, ob es Situa­tio­nen mit ähn­li­chen Aus­lö­sern gab, in denen Du Dich unwohl gefühlt hast. Dort fin­dest Du meis­tens das “War­um”.

Zeich­ne Dir die Tabel­le ein­mal ab und fül­le sie. Den­ke dar­an, dass auch meh­re­re Ant­wor­ten mög­lich sind. Gebe Dir Zeit, war­te eini­ge Tage und schaue Dir die Situa­ti­on dann noch­mal an. Meis­tens kommst Du dann ein gro­ßes Stück wei­ter.

4. Schritt: Veränderung und Transformation

  • bewuss­tes Wahr­neh­men
  • Ana­ly­se des Aus­lö­sers
  • Ursprung ergrün­den 

Damit hast Du den Punkt gefun­den, um den auto­ma­ti­sier­ten Kreis­lauf zu unter­bre­chen. Du hast die mit den Erin­ne­run­gen gekop­pel­ten Gefüh­le auf­ge­löst und trans­for­miert.

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