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Was sind Glaubenssätze?

Ein Glau­bens­satz ist ein Satz, den man oft hört, dann glaubt und zu sei­ner Rea­li­tät macht. Es wird zu einer inne­ren Über­zeu­gung, einer Hal­tung, Mei­nung oder einer Ein­stel­lung. Die inne­re Über­zeu­gung einer Per­son, um sich in der Welt zu ori­en­tie­ren, mit der Du Dich stark iden­ti­fi­zierst.

Dei­ne Glau­bens­sät­ze und Über­zeu­gun­gen ent­schei­den dar­über, was Du von der Welt wahr­nimmst, wie Du Infor­ma­tio­nen inter­pre­tierst und fil­terst und vor allem, was Du über Dich selbst, ande­re Men­schen und über Bezie­hun­gen denkst.

Was wir im Außen wahr­neh­men ist ein Spie­gel­bild unse­rer Über­zeu­gun­gen über uns selbst. 

Wenn uns eine Situa­ti­on oder ein Mensch trig­gert, ist es meist nicht die aktu­el­le Situa­ti­on, son­dern der dahin­ter lie­gen­de unbe­wuss­te Glau­bens­satz. Wir sehen die Welt also oft nicht so wie sie ist, son­dern so wie wir sind.

Glaubenssätze im Bewusstsein und Unterbewusstsein

Wie entstehen Glaubenssätze?

Glau­bens­sät­ze stam­men häu­fig aus unse­ren frü­he­ren Erleb­nis­sen in der Kind­heit von den Eltern, Leh­rern, Freun­den, Medi­en, aus unse­ren gemach­ten Erfah­run­gen und prä­gen unser Selbst­bild, wie wir die äuße­re Welt wahr­neh­men.

Sie bestim­men unse­re emo­tio­na­les Wohl­be­fin­den: Unse­re Gefüh­le, unser täg­li­ches Han­deln und unser Den­ken (bewusst und unbe­wusst) und somit auch unse­re Erfah­run­gen, die wir zukünf­tig machen

Sie bestim­men, ob wir posi­tiv den­ken oder nicht. 

Dei­ne Gedan­ken bestim­men Dei­ne Gefüh­le und Dei­ne Gefüh­le bestim­men Dei­ne Hand­lun­gen und füh­ren letzt­end­lich zu Dei­nen Ergeb­nis­sen.


Wie beeinflussen uns Glaubenssätze?

Die kogni­ti­ve Psy­cho­lo­gie beschäf­tigt sich mit der Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung und den psy­chi­schen Vor­gän­gen unse­res Gehirns. Stu­di­en zei­gen, dass wir alle äuße­ren Wahr­neh­mun­gen, Rei­ze und Infor­ma­tio­nen einem Fil­te­rungs­pro­zess unter­zie­hen. Die­se sen­so­ri­schen Infor­ma­tio­nen durch­que­ren unse­re Syn­ap­sen und errei­chen schließ­lich unse­ren Fron­tal­lap­pen – es ent­steht Bewusst­sein.

Wie Men­schen Infor­ma­ti­on auf­neh­men, hängt also davon ab, wel­che Glau­bens­sät­ze sie auf­ge­stellt haben. Die­se Wahr­neh­mung selek­tiert dann über die Bestä­ti­gung von Hypo­the­sen die wir über die Umwelt anstel­len, um uns in ihr zurecht zu fin­den.

Die Psy­cho­lo­gen und Psy­cho­lo­gin­nen spre­chen von selek­ti­ver Wahr­neh­mung und der soge­nann­ten selbst­er­fül­len­den Pro­phe­zei­ung.

Bei­spiel Bezie­hun­gen: Eine Situa­ti­on, die von zwei Men­schen unter­schied­lich inter­pre­tiert wird.

Eine Frau mit gesun­dem Selbst­be­wusst­sein sieht ein Pär­chen ver­liebt auf einer Bank sit­zen. Sie lächelt und denkt: „Wie lie­be­voll die Bei­den mit­ein­an­der umge­hen. So ver­liebt wer­de ich auch irgend­wann wie­der sein.“

Eine ande­re Frau sieht die­sel­be Situa­ti­on. Es schmerzt sie und sie denkt:
„Ich wer­de nie­mals einen pas­sen­den Part­ner fin­den und eine erfüll­te Bezie­hung haben. Ich habe eh immer Pech in der Lie­be.“

Die­se Frau wird durch ihre Vor­ur­tei­le und ver­schlos­se­ne Art dadurch immer wie­der in ihrem Glau­ben bestä­tigt (selbst­er­fül­len­de Pro­phe­zei­ung). Die­ser Ablauf geschieht meist unbe­wusst und die Per­son sucht sich dem­nach oft nicht ver­füg­ba­re oder gebun­de­ne Part­ner.

Je öfter sich die­se Erfah­run­gen wie­der­ho­len, umso tie­fer bren­nen sich die ein­schrän­ken­den Glau­bens­sät­ze zum The­ma Part­ner­schaft und Bezie­hun­gen ein und erschwe­ren oder ver­hin­dern dadurch emo­tio­na­le Nähe.


Beispiele für einschränkende Glaubenssätze

Ein­schrän­ken­den Glau­bens­sät­ze hal­ten Men­schen oft davon ab, sich beruf­lich zu ver­än­dern.

  • Ich schaffe/kann das nicht
  • Ich bin nicht gut genug
  • Man kann nicht alles haben
  • Ich muss in mei­nem Bereich blei­ben
  • Ich habe es nicht ver­dient erfolg­reich zu sein
  • Arbeit muss anstren­gend sein
  • Ich bin zu alt
  • Ich habe kei­ne beson­de­ren Talen­te
  • Ich habe kei­ne Zeit
  • Die Kon­kur­renz ist zu groß
  • Erfolg ist alles
  • Ohne Fleiß kein Preis

11 einschränkende Glaubenssätze zum Thema Beziehung

  • Bezie­hun­gen sind kom­pli­ziert und anstren­gend
  • Bezie­hun­gen engen ein
  • Ich muss mei­nen Part­ner glück­lich machen
  • Für mich gibt es kei­nen pas­sen­den Part­ner
  • Mein Ver­trau­en wird stän­dig miss­braucht
  • Wenn ich mich öff­ne wer­de ich ver­letzt
  • Mein Part­ner muss sich um mich küm­mern
  • Bezie­hun­gen sind eh nicht von Dau­er
  • Mit der Ehe hört jeder Spass auf
  • Irgend­wann ist die Luft raus
  • Bezie­hun­gen brin­gen nur Schmerz und Trä­nen

Gene­ra­li­sie­run­gen gibt es genü­gend, bei­spiels­wei­se wel­che Ver­hal­tens­wei­sen angeb­lich “typisch” für Män­ner sind und wel­che “typisch” für Frau­en. Mit der Rea­li­tät hat das natür­lich recht wenig zu tun und schränkt Dich mas­siv dabei ein, einen Men­schen wirk­lich zu sehen und ken­nen­zu­ler­nen.

  • Alle Frau­en sind…
  • Alle Män­ner sind…

Die­se Glau­bens­sät­ze min­dern den Selbst­wert, lösen Emo­tio­nen in uns aus und ver­hin­dern unser Wachs­tum. Der Blick wird auf den Man­gel im Leben gerich­tet..

Die meis­ten Men­schen hal­ten die­ses Glau­bens­sys­tem für nor­mal ohne es zu hin­ter­fra­gen.

Wir müs­sen die­se ein­schrän­ken­den Glau­bens­sät­ze zunächst iden­ti­fi­zie­ren und ins Bewusst­sein holen, damit wir sie auf­lö­sen bzw. trans­for­mie­ren kön­nen. Laut neu­ro­wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen lau­fen ca. 95% unse­rer Denk­leis­tun­gen und Ent­schei­dun­gen unbe­wusst ab.

Die gute Nach­richt: Die­se auto­ma­tisch ablau­fen­den Denk­pro­zes­se sind ver­än­der­bar.

Nicht alles was Du glaubst, ist wahr.

Nur weil Du einen Gedan­ken hast, heißt das noch lan­ge nicht, dass er der Wahr­heit ent­spricht. Die meis­ten Gedan­ken sind ein­fach nur alte, durch wie­der­hol­te Wil­lens­ak­te fest­ge­leg­te Ver­net­zun­gen im Gehirn. 

Du darfst Dich also fra­gen: 

Ent­spricht die­ser Gedan­ke der Wahr­heit oder den­ke ich das nur, weil ich mich so füh­le? 

Die meis­ten Emo­tio­nen sind alte Reak­ti­ons­mus­ter aus Dei­ner Ver­gan­gen­heit, wel­che Dich in der aktu­el­len Situa­ti­on zu vor­her­seh­ba­ren, berech­nen­den Reak­tio­nen ver­lei­ten.

Es gibt Glau­ben­s­ät­ze, die haben nie Dei­ner eige­nen Rea­li­tät ent­spro­chen. Vor allem die Eltern haben unser Wer­te­sys­tem geprägt und in der Kind­heit haben wir alles unge­fil­tert über­nom­men bei den soge­nann­ten Gene­ra­li­sie­rungs­pro­zes­sen (kon­di­tio­nier­tes Den­ken).

Wich­tig: Die Eltern haben uns das Bes­te gege­ben was sie uns geben konn­ten. 

Wenn sie jedoch oft gestresst oder über­for­dert waren und Dir nicht genug Lie­be und Auf­merk­sam­keit schen­ken konn­ten, dann kennst Du womög­lich die­se Glau­bens­sät­ze: 

Ich bin zu viel, Ich muss etwas tun, um geliebt zu wer­den, ich bin nicht lie­bens­wert. 

Die Fol­ge ist im Erwach­se­nen­al­ter sich anzu­pas­sen, Gefal­len wol­len, ande­re beein­dru­cken wol­len, zu allem ja sagen.

Die­se inne­ren Pro­gram­me lau­fen unbe­wusst ab und kom­men gera­de in Bezie­hun­gen an die Ober­flä­che und las­sen uns emo­tio­nal reagie­ren (ich wer­de nicht gese­hen, ich wer­de nicht geliebt).

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„Was Häns­chen nicht lernt, lernt Hans nim­mer­mehr.“ 
“Schus­ter, bleib bei Dei­nen Leis­ten.“
“Ich bin zu alt, um noch etwas Neu­es anzu­fan­gen.“

Kennst Du sol­che Sprich­wör­ter und wel­che Gefüh­le lösen die­se Sät­ze in Dir aus?

Wenn Du sol­che limi­tie­ren­den Über­zeu­gun­gen ver­in­ner­licht hast, hin­dern sie Dich dar­an, Chan­cen zu ergrei­fen und neue Erfah­run­gen zu machen. 

Was wäre, wenn Du die­se Gedan­ken nicht mehr den­ken und von die­ser Iden­ti­fi­ka­ti­on los­las­sen wür­dest?

Das Leben ist eine nie enden­de Rei­se, auf der Du immer wie­der Neu­es lernst. Inves­tie­re in Dei­ne Wei­ter­ent­wick­lung und trau Dich, immer wie­der Dei­ne eige­nen Gren­zen im Kopf auf­zu­spü­ren und zu reflek­tie­ren.
Du wirst belohnt mit Selbst­be­wusst­sein und jeder Men­ge Endor­phi­nen.


Wie Du Glaubenssätze transformieren kannst

  1. Glau­bens­sät­ze auf­schrei­ben und über­prü­fen
    Indem Du Dei­ne Gedan­ken zu Papier bringst und die Sät­ze vor Dir siehst, wirst Du schnell fest­stel­len, ob es sich dabei um Tat­sa­chen oder um Fik­ti­on han­delt 

  2. in posi­ti­ve Affir­ma­tio­nen umwan­deln
    For­mu­lie­re den ein­schrän­ken­den Glau­bens­satz in eine posi­ti­ve Über­zeu­gung in Gegen­warts­form um und spü­re in die­ses Gefühl hin­ein:
    - Wie fühlt sich das für Dich an?
    - Was hat sich ver­än­dert?

  3. Erken­nen und trans­for­mie­ren
    Glau­be an Dich und gehe Dei­nen Weg wei­ter.
    Je öfter Du Selbst­re­fle­xi­on betreibst, umso leich­ter ver­an­kern sich die neu­en Über­zeu­gun­gen.
    Dein Ver­hal­ten ver­än­dert sich und damit auch Dei­ne Außen­welt.
    Der Glau­be an Dich selbst und der star­ke Wil­le etwas zu tun – damit haben wir einen sehr gro­ßen Ein­fluss auf die Welt

  4. Glau­bens­sät­ze auf­lö­sen mit Coa­ching 
    Optio­nal neh­me die Hil­fe von einem guten Coach in Anspruch

  5. Erwei­te­re oder wech­se­le Dei­ne Per­spek­ti­ve 

Hier tei­le ich 10 Metho­den mit Dir, wie Du die Ver­bin­dung zu Dir selbst wie­der stärkst: Mein Geschenk

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