Gaslighting

Gas­light­ing bedeu­tet, einen ande­ren Men­schen mit bestimm­ten Aus­sa­gen oder Ver­hal­tens­wei­sen zu ver­un­si­chern, um ihn an sei­ner Wahr­neh­mung zwei­feln zu las­sen.

Welche Merkmale weist Gaslighting auf?

Durch Mani­pu­la­ti­on wird ver­sucht, den ande­ren Men­schen an sei­ner Wahr­neh­mung zwei­feln zu las­sen, was sein Selbst­be­wusst­sein schwä­chen kann, so dass er even­tu­ell sogar nicht mehr sei­ner Rea­li­tät ver­traut. 

Der Gas­ligh­ter will die Gefüh­le und Emo­tio­nen sowie die Hand­lun­gen des Gegen­übers kon­trol­lie­ren. 

Dies kann sowohl in Freund­schaf­ten, im Eltern­haus, am Arbeits­platz oder in Lie­bes­be­zie­hun­gen statt­fin­den und jedem pas­sie­ren. 

Beson­ders Kin­der kön­nen das Ziel von sol­chen Ver­un­si­che­run­gen oder Ein­schüch­te­run­gen sein, womit die Eltern ihnen ein Gefühl von Wert­lo­sig­keit ver­mit­teln oder dass sie sich womög­lich unge­liebt oder falsch füh­len. 

Tipp zum Wei­ter­le­sen: Ver­hal­tens- und Bezie­hungs­mus­ter

Bei­spiels­wei­se wird die Wahr­heit ver­dreht, abfäl­li­ge Kom­men­ta­re, Unter­stel­lun­gen oder Kri­tik am Aus­se­hen oder an bestimm­ten Hand­lun­gen der Per­son gemacht. Es soll dem­je­ni­gen das Gefühl geben, sich schlecht oder unzu­läng­lich zu füh­len und kann den Selbst­wert min­dern.

Woher stammt der Begriff Gaslighting?

Gas­light­ing heißt über­setzt „Gas­be­leuch­tung“ und stammt ursprüng­lich aus dem Film „Gas Light“ von 1938 von Patrick Hamil­ton. Der Part­ner erzählt sei­ner Freun­din, er wür­de abends aus­ge­hen. Statt­des­sen dimmt er aber oben die Gas­be­leuch­tung auf dem Boden, um dann spä­ter zu behaup­ten, die Freun­din wür­de sich das gedimm­te Licht in der Woh­nung nur ein­bil­den, als sie ihm davon erzählt.

Gasligthing: Weinende Frau

Was steckt hinter Gaslighting?

Hin­ter einem Gas­ligh­ter steckt meist ein Mensch mit wenig Selbst­wert­ge­fühl und Ver­lust­ängs­ten. Das Ziel ist, Kon­trol­le über das Leben sei­nes Gegen­übers zu bekom­men. 

Er braucht viel Bestä­ti­gung und Aner­ken­nung vom Außen, weil er in sich selbst nicht gefes­tigt ist und womög­lich schon im Kin­des­al­ter von den Eltern mani­pu­liert wur­de und es nicht anders kennt oder bes­ser weiß. 

Tipp zum Wei­ter­le­sen: Glau­bens­sät­ze

Betrof­fen sind beson­ders Frau­en von Gas­light­ing von Män­nern, die meist ein kon­di­tio­nier­tes Rol­len­bild von Frau­en haben.

Tipp zum Wei­ter­le­sen: Män­ner ver­ste­hen und Frau­en ver­ste­hen

Wie beginnt Gaslighting?

Ungläubigkeit

Die Wor­te des Gas­ligh­ters sind eher rea­li­täts­t­s­fremd, so dass das Gegen­über sie nicht glau­ben kann und auf sei­ner Wahr­heit beharrt.

Verteidigung

Es fol­gen Recht­fer­ti­gun­gen oder es wird nach Gegen­be­wei­sen gesucht. Die Wor­te des Gas­ligh­ters stim­men oft nicht mit sei­nen Hand­lun­gen über­ein. Es kann zu Abwer­tun­gen von Freun­den oder Fami­lie kom­men. 

Bedrücktheit

Hilf­lo­sig­keit oder der Ver­such, es dem Gas­ligh­ter recht zu machen oder ein sin­ken­der Selbst­wertEs kann pas­sie­ren, dass das Gegen­über die nega­ti­ven Ansich­ten des Gas­lig­thers über­nimmt. 

Gaslighting: Der Kreislauf Gaslighting

10 Anzeichen von Gaslighting

  • Es wird behaup­tet, dass Din­ge so nie gesagt wur­den.
  • Die Wahr­heit wird ver­dreht oder geleug­net.
  • Der Gas­ligh­ter lügt bewusst, um etwas bestimm­tes zu errei­chen.
  • Mani­pu­la­ti­on, um die vol­le Auf­merk­sam­keit zu erhal­ten.
  • Ver­su­che von Iso­lie­rung von Men­schen oder Freun­den.
  • Die eige­nen The­men wer­den auf das Gegen­über pro­je­ziert.
  • Leug­nen von ver­gan­ge­nen Tat­sa­chen oder Ereig­nis­sen.
  • Es wird dar­auf beharrt, dass etwas falsch ver­stan­den wur­de.
  • Kräf­te­zeh­ren­de Dis­kus­sio­nen über „Recht haben“.
  • Nega­ti­ve Bewer­tun­gen über Per­so­nen, die nahe ste­hend sind.
  • Die Wor­te stam­men nicht mit den Hand­lun­gen des Gas­ligh­ters über­ein. 

Gasligthing oder gesunde Beziehung?

Ob es wirk­lich Gas­light­ing ist oder ein­zel­ne Auf­fäl­lig­kei­ten in einer Bezie­hung, wo mal Sät­ze fal­len, die nicht beson­ders kon­struk­tiv sind, soll­te genau geklärt wer­den. 

Erst wenn das mani­pu­la­ti­ve Ver­hal­ten häu­fi­ger auf­tritt, soll­test Du auf­merk­sam wer­den. 

Tipp zum Wei­ter­le­sen: Toxi­sche Bezie­hun­gen

Eine gesun­de Bezie­hung ist gekenn­zeich­net durch einen offe­nen Aus­tausch, akti­ves Zuhö­ren und das Bewusst­sein bei­der Part­ner, dass es unter­schied­li­che Ansich­ten oder Per­spek­ti­ven gibt. Die­se sind immer sub­jek­tiv und kön­nen auch neben­ein­an­der ste­hen­ge­las­sen wer­den. 

Bei­de Part­ner kön­nen über ihre eige­nen Gefüh­le spre­chen und über­neh­men dafür Selbst­ver­ant­wor­tung.

Was können wir gegen Gaslighting tun?

074C9CDF-04ED-4FFE-A100-D0FDCD07B767_1_201_a
91872A2B-E2E7-47D8-A468-0B3683F1CA38_1_201_a
6F3A81CF-5B45-447B-9F33-EB19360EF4F5_1_201_a
4C3610A1-36B4-4736-9BCE-800FD57B8D6D_1_201_a
7771A8DE-8AE3-4E23-B030-85D276C91101_1_201_a

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert